Chöre und Orchester von St. Johannes Schwanewede begeistern bei drei Konzerten zum Luther-Jahr

Schwanewede. Winfried Schwarz ist voll des Lobes: „Das waren mehr als respektable Leistungen, die Sängerinnen und Sänger, Instrumentalisten und Sprecher geboten haben“, sagt der Leiter von Kirchenchor, Evangeliums-Chor und Orchester der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Johannes Schwanewede. Dreimal hatten sie zum Abschluss des Jubiläumsjahres „500 Jahre Reformation“ das Oratorium „Gaff nicht in den Himmel – Martin Luther – Reformation heute“ aufgeführt, zweimal in der Heimatgemeinde und ein weiteres Mal in der evangelischen Stadtkirche Bremen-Vegesack.

Zehn Monate hatten sich die Vokalchöre auf das 90 Minuten dauernde Werk von Dieter Stork (Text) und Matthias Nagel (Musik) vorbereitet, sowohl in den wöchentlichen Chorproben als auch in mehreren Wochenend-Sonderproben, um auch rund ein Dutzend Gastsängerinnen und Gastsänger aus Schwanewede und Bremen-Nord in den Klangkörper zu integrieren. Die Anfangsskepsis, ob man die über 30 Chorsätze des Werkes überhaupt und rechtzeitig schaffen werde, wich schnell, als man an die ersten äußerst modernen Sätze gekommen war. Sie alle waren trotz ihrer ungewohnten Rhythmen für einen Kirchenchor schnell zu den Hits des Oratoriums geworden. Immer wieder ließ Chorleiter Schwarz in den Übungsstunden gerade diese Stücke wiederholen, bis sie bei jedem Chormitglied in Fleisch und Blut übergegangen waren. Schwarz: „Ich musste den Sängerinnen und Sängern die Scheu vor schnellen Tonfolgen und vom Komponisten bewusst gesetzten Dissonanzen nehmen und ihnen vermitteln, dass solcheDrei-, Vier- und Mehrklänge erst die unterlegten Worte bekräftigen -  bis hin zu einem ohrenbetäubenden ‚Amen‘ in Clusterfolge. Alles haben die Chöre in den drei Aufführungen mit zunehmender Bravour gemeistert“. Daneben bot das Werk eine Vielzahl von traditionellen Luther-Chorälen, die in der  Ein- und Vielstimmigkeit ihre Wirkung nicht verfehlten.

Nach den Sommerferien kam das vom Komponisten bewusst klein gehaltene Orchester hinzu. Für die Instrumentalisten war es eine ungewohnte Herausforderung, bei den Einzelstücken nicht dauerhaft als Chorbegleitung gesetzt zu sein, sondern nach langen Pausentakten mit nur wenigen Tönen klangliche Akzente zu setzen und die Sprechertexte von Ulrike Kroog, Martin Grasekamp und Klaus Fitzner zu untermauern.

Besucher aller drei Konzerte staunten nicht schlecht, als alle Mitwirkenden in einem einheitlichen Outfit einzogen: weißes Polohemd mit aufgestickter Lutherrose und Martin Luther-Schriftzug. Dieses eigens für die Aufführungen entworfene Logo fand sich in der Ausschmückung der Aufführungsorte genauso wieder wie ein fast drei Meter hohes Bild von Martin Luther. In Schwanewede konnte die Bühne des Gemeindehaus-Saales zudem mit einer in früheren Jahren von Ulf Fiedler, Bremen-Blumenthal, für ein Singspiel über die Heilige Elisabeth gemalten Darstellung der Wartburg bei Eisenach gestaltet werden.

Chören und Orchester bleibt nicht viel Zeit, um sich auf das nächste größere Musikereignis in der Schwaneweder Gemeinde vorzubereiten. Am Sonntag, 7. Januar 2018, singen sie um 17 Uhr in einem Konzert zum Abschluss der Weihnachtszeit die Kantate „Licht der Weihnacht – Licht des Friedens“ von Gerhard Raabe. Das Konzert ist zugleich die Einholung der Sternsinger, die in den Tagen zuvor durch die Gemeinde ziehen, um Gottes Segen zum neuen Jahr zu bringen und um Geld für die Unterstützung von Kinder-Hilfsprojekten in aller Welt zu sammeln.

Der Kirchenchor St. Johannes sucht für die nächsten Projekte in allen Stimmen Verstärkung. Interessenten sind zu den Chorproben mittwochs von 19.30 bis 21.30 Uhr im Gemeindehaus an der Ostlandstraße immer willkommen.